ungeduldiger S-Bahn-Fahrer (Tag 4 in Frankfurt)

Max-Planck-Institut für Biophysik und Hirnforschung

Heute waren wir im Max-Planck-Institut für Biophysik und Hirnforschung in Frankfurt. Allerdings ging es mir nicht gut, ich habe schon gestern Abend gemerkt, dass ich eine Augenentzündung bekomme. Heute morgen kamen dann unter anderem noch Rückenschmerzen dazu, die auf der Fahrt zum Institut immer schlimmer wurden. Ich musste mich unbedingt hinlegen, im Rollstuhl hat es nicht gereicht. Und vorher brauchte ich Kühlpacks für meine Augen. Unser Lehrer ist dann mit meiner Schulbegleitung und mir zu einer Apotheke und unsere Lehrerin mit dem Rest der Gruppe zum Institut. Bei der ersten Apotheke haben wir nur ein Kühlpack bekommen, dann sind wir noch zu einer weiteren Apotheke, bei der wir dann zwei weitere bekommen haben. Wir sind dann zu den anderen zum Institut und meine Schulbegleitung und ich sind in den Sanitätsraum, wo ich mich hinlegen konnte. Um 12:30 Uhr gab es dann Essen, mir ging es zum Glück wieder besser. Fotos habe ich heute aber nur eins gemacht, denn ich hatte wegen der Augenschmerzen immer wieder meine Sonnenbrille an.

nicht barrierefreie S-Bahn-Haltestellen

Nach dem Essen sind wir wieder mit der S-Bahn zurück gefahren. Dieses Mal aber nicht zum Bahnhof, sondern zur DB-Netzleitzentrale in Frankfurt. Die Haltestelle der S-Bahn war eigentlich gar keine richtige Haltestelle. Die Bahn hat einfach mitten auf der Straße gehalten. Eine Rampe gab es nicht, nur für die andere Türseite. Und meine Rampe war viel zu steil, weil sie relativ kurz ist. Wir sind zu sechst weitergefahren, die anderen sind ausgestiegen und haben bei der Netzleitzentrale gewartet. Wir mussten noch zwei Stationen weiter fahren, bis endlich wieder eine richtige Haltestelle kam.

Wobei ich auch sagen muss, dass wir bisher immer Glück mit den Haltestellen hatten. Das war jetzt erst das zweite Mal, dass ich nicht an der Haltestelle aussteigen konnte, an der wir eigentlich aussteigen wollten. Wie viele Haltestellen in Frankfurt barrierefrei sind, kann ich aber gar nicht sagen.

ungeduldiger S-Bahn-Fahrer

Die S-Bahn auf der Rückfahrt war sehr voll und ich konnte nicht direkt bei der Tür stehen bleiben. Dort bleibe ich eigentlich immer, da ich sonst nicht ohne Weiteres aus der Bahn komme, ich kann mich schließlich nicht an allen Fahrgästen einfach vorbeischlängeln. Beim Ausstieg musste ich rückwärts rausfahren. Es war nicht viel Platz zum Rangieren, ich bin zweimal nur mit einer Radseite auf meiner Rampe gewesen. Mein Adrenalinspiegel war ziemlich hoch und dass ich ein paar Anläufe brauchte, bis ich richtig auf der Rampe war, hat nicht gerade zur Linderung beigetragen. Als ich dann endlich auf der Rampe war, hat der S-Bahn-Fahrer durch die Lautsprecher gefragt, ob das noch lange dauert. Er ist dann auch ausgestiegen und hat uns eine Weile angeschaut. Geholfen hat er aber nicht.

meine Rampe

Wenn ich unterwegs bin, nehme ich immer meine Rampe mit. Denn oft haben S- und U-Bahnen keine Rampen oder es gibt eine Stufe in ein Geschäft. Ich habe die Rampe immer wieder benutzt, aber so oft wie hier in Frankfurt noch nie. Also spätestens jetzt hat sie sich eindeutig gelohnt! So eine Rampe empfehle ich wirklich jedem Rollstuhlfahrer! Ursprünglich wollte ich sie über die Krankenkasse, die bezahlen so was aber selten und ich hatte keine Lust, mich damit herum zuschlagen. Die Rampe, die es auf Rezept gegeben hätte, hätte ca. 800 € gekostet. Wir haben sie dann privat vom Sanitätshaus machen lassen und ca. 300 € gezahlt.

Rollstuhl

Ich habe gemerkt, dass der Rollstuhl immer schlechter fährt, weshalb ich heute Abend nochmal ein Bild gemacht habe. Die Windung ist noch mehr ausgebrochen. Ich hoffe einfach, dass der Rollstuhl bis Freitagabend hält. Hier die ein Vergleich der kaputten Windung von Montagabend und heute Abend.

Montagabend
heute Abend

 

 

 

 

 

 

 

Rückfahrt

Ich habe wieder die SMS der Mobilitätszentrale der Deutschen Bahn (MSZ) bekommen mit der Erinnerung an die Bahnfahrt morgen von Frankfurt nach Waldshut. Sie haben es also immer noch nicht verstanden, dass ich in Säckingen aussteige und nicht in Waldshut … Immerhin bestünde jetzt wenigstens die Möglichkeit, in Waldshut auszusteigen, da wir auf dem rollstuhlgerechten Gleis 1 ankommen. Bei der Hinfahrt gab es ja gar nicht die Möglichkeit, da Gleis 2 nicht rollstuhlgerecht ist, weshalb ich mich auch gewundert habe, dass die MSZ die Fahrt trotzdem angemeldet hat. Um genau so etwas zu vermeiden, meldet man ja immer alles bei der MSZ an. Hätte ich mich in Waldshut nicht ausgekannt, dann wäre ich in Waldshut eingestiegen bzw. wäre dann vor der Treppe gestanden und nicht in den Zug gekommen und hätte den Anschlusszug verpasst.

Behindertentoiletten in Darmstadt und Frankfurt

Toilette in der Mensa der Merck-TU in Darmstadt

Wie immer gab es sehr unterschiedliche Behindertentoiletten. Die Toilette in der Bibliothek des Centre for Cognitive Science in Darmstadt (Tag 2) war beispielsweise sehr groß.

Die Toilette in der Mensa der Merck-TU in Darmstadt (Tag 3) war sehr klein und es gab auch keine Stützgriffe auf den Seiten, wie ihr auf dem Bild sehen könnt.

In der Mensa des Max-Planck-Instituts sind Behindertentoilette und Wickelraum getrennt, was wirklich sehr gut ist. Allerdings war die Behindertentoilette nicht optimal, da sie keine Stützgriffe hatte. Es gab zwar ein Hängegriff, der über eine Schiene an der Decke lief, der aber nur bis zur Mitte des Raumes ging, sodass man sich mit rechts nicht heben konnte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert