Im Gegensatz zu der Spanisch-Klassenfahrt habe ich auch ein Positivbeispiel für Inklusion bei der Studienfahrt erlebt. Darum soll es in diesem Beitrag gehen.
Ich bin in einer AG, die über das Hochrhein-Seminar angeboten wird. Träger des Hochrhein-Seminars sind das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, die Kreisstadt Waldshut-Tiengen sowie der Kreis Waldshut. Über das Hochrhein-Seminar wird auch eine Studienfahrt angeboten.
Ich hatte Interesse und habe mich beim Leiter des Hochrhein-Seminars gemeldet. Dieser sagte, dass ich selbstverständlich mit könne, die Studienfahrt sei innerhalb Deutschlands, also auf jeden Fall rollstuhlgerecht. Nachdem ich ihm gesagt habe, dass das nicht automatisch der Fall ist, hat er sich sehr in die Planung reingehängt. Es kam nie der Gedanke auf, dass ich nicht mit könne, im Gegensatz zur Klassenfahrt an meiner eigenen Schule (siehe folgenden Beitrag). Ich war sehr erfreut und überrascht. Er hat sich wirklich viele Gedanken gemacht. Um ein Beispiel zu nennen: Es war noch nicht klar, ob der ÖPNV in Frankfurt und Darmstadt rollstuhlgerecht ist. Er hat mich dann gefragt, ob meine Eltern ein rollstuhlgerechtes Auto hätten. Dann könnten sie in der Zeit der Studienfahrt sein Auto haben und er würde mit unserem nach Frankfurt fahren und mich dann die Strecken mit dem Auto fahren, die ich nicht mit den anderen Schülern fahren könnte, wenn die ÖPNV-Verbindung nicht rollstuhlgerecht wäre. Ich habe bisher nicht viele Menschen kennengelernt, die so viel Engagement gezeigt haben.
Da meine Schulbegleiterin bei der Studienfahrt die ganze Zeit dabei sein muss, erhöhen sich ihre Arbeitsstunden in dieser Zeit sehr. Deshalb musste ich einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Eingliederungshilfe stellen. Die Mitarbeiterin dort brauchte einen Tagesplan und musste wissen, wann wir aufstehen und wann wir ins Bett gehen. Der Leiter des Hochrhein-Seminars hat dann eine minütigen Tagesablauf erstellt und herausgesucht, welche Haltestellen rollstuhlgerecht sind bzw. wo ich aussteigen kann. Der Antrag wurde glücklicherweise angenommen.
Für mich zeigt das wieder einmal sehr deutlich: In den meisten Fällen bekommt man einiges hin, wenn man will.
Ich hoffe sehr, dass ich nächste Woche mitfahren kann. Momentan liege ich nämlich krank im Bett.
Hallo Morena, eine tolle Erfahrung bei der Klassenfahrt nach Spanien! Ich bin so froh zu lesen, dass Deinen Antrag während der Klassenfahrt angenommen würde. Nicht so viele Leute haben der Mut, seinem Gedanken äußern zu könntest. Schön zu wissen, dass Du die Reise noch genießen könntest.
Hallo Fabian,
nach Spanien durfte ich leider nicht mit, dafür aber nach Frankfurt.